Vierti Rundi

Label: Chop Records, Digital Release: 30.7.21 / Vinyl Release: 6.8.21

– Bereit für die nächste Runde

Ein Mann, eine Gitarre – das war einmal. Für “Vierti Rundi“, dem jüngsten Studioalbum des Chansonniers, hat sich Oli Kehrli angriffslustige Verstärkung besorgt. Gemeinsam mit seiner neuen Band, nimmt er die Herausforderung an und steigt furchtlos in den Boxring des Lebens. Dieses verlangt schliesslich immer mal wieder Schicksals- und Rückschläge wegzustecken, womöglich Schwächen zu offenbaren, mit den eigenen Unzulänglichkeiten zu hadern, aber hier und da auch ordentlich auszuteilen.

Mit einem blauem Auge und siegessicherem Lächeln, punktgenau und reich an Mitgefühl für seine Helden, liefern er und seine Mannen sich dem scheinbar Gewöhnlichen, dem Publikum und ebenso sich selbst aus. Zusehends meisterhaft gelingt es den Stadtbernern, ihren Liedern eine Rhythmik des Alltäglichen, die Poesie vermeintlicher Kleinigkeiten, gleichermassen Nachdenkliches zu verleihen. Trouvaillen sind’s, die das Quartett mit Liebe für’s Detail und dem Gespür des stillen Beobachters zu schmücken, in Tonfarben zu untermalen und zu vertiefen weiss.

Nicht zuletzt ist das vorliegende Werk auch eine lebhafte Auseinandersetzung mit den eigenen musikalischen Wurzeln. Es unternimmt eine gedankliche, von Gesang und instrumental begleitete Reise in die Vergangenheit, den Anfängen entgegen, beflügelt von der Fantasie einer abenteuerlichen Autofahrt in die Stadt der Liebe, ins Paris der wilden 60er. Ein einzelner Fresszettel, auf den der Berner Chanson-Vater Bene Stirnemann einst persönliche Empfehlungen sowie Namen und Adressen der damals angesagtesten Clubs, Bars und Cafés gekritzelt hat, dient bei diesem Unterfangen als Schatzkarte. Seine Ratschläge und Orientierungshilfen führen auf geschichtsträchtigen Routen und kleineren Umwegen mitten ins Herz der französischen Hauptstadt, diréction „Rive gauche – pays de musique et de poésie“.

Hier formen sich bruchstückhafte Sätze zu präzisen Textzeilen, gewinnen an Aussagekraft, so manch skizzierte Melodie zeigt sich im massgeschneiderten Klangkleid und Singsang wird zu Liedgut.
An der nötigen Portion Wagemut, Inspirationsquellen, Experimentierfreudigkeit, Überraschungen, Pointiertem und zwischenzeitlichen Kehrtwendungen, mangelt es dieser lehrreichen Spurensuche jedenfalls in keinster Weise und in den Seilen, so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten, liegen diese Herren noch lange nicht.

BAND:

Oli Kehrli – Gitarre/Gesang
Lukas Iselin – Akkordeon/Piano
Tevfik Kuyas – Bass/Gitarre
Christoph Fluri – Perkussion

Pressetext: Maurice Angst
Coverfoto Album/ Pressefoto: Reto Camenisch


Zuekunftsnostalgie

Label: Chop Records, Release: 8.4.16

Wenn Fluchwörter zu Poesie werden, Gummipuppen sich in Fantasie auflösen, kann es passieren, dass ein gewöhnlicher Sandsack das ganze Weltbild in Frage stellt. In der musikalischen Tradition des Chansons gelingt es Kehrli in meisterhafter «Värslischmiedmanier», Menschen und deren Geschichten in den Mittelpunkt zu stellen.
In «Zuekunftsnostalgie» nimmt der neue Troubadour das Publikum mit auf eine Zeitreise vom Ursprung seines Genres bis hin zu seiner heutigen Sicht auf das Berner Chanson.

Vigilant, in seinen Beobachtungen äusserst scharf, mutig und selbstbewusst treibt Oli Kehrli seine Chansons voran. Dehnt und reizt ihre musikalischen Umrandungen weiter aus, ohne jedoch die Quelle seines geliebten Genres zu vergessen. Reduktion auf ein Minimum steht hier im Mittelpunkt.
Ungefiltert spürt man in seinen Liedern die Liebe und grosse Leidenschaft zum Berner Chansons.

Kenner des Genres werden die kleinen Details in Kehrli’s Liedern wiedererkennen, die an die ehemaligen Berner Troubadours erinnern lassen. So etwa die spielerische Auseinandersetzung mit Fritz Widmer in «Ä Jeger im Wald» (Anlehnung an «drei Manne»), wie auch in «Lena» und «10 Gebot» (Betonung und Lautierung) oder etwa die verblüffenden Auflösungen in Stickelberger-Manier.

Jacob Stickelberger ist es schlussendlich auch zu verdanken, dass Oli Kehrli auf der Bühne steht. Die Troubadour-Legende hat den Berner Chansonnier vor ungefähr 10 Jahren entdeckt und begleitet ihn seither als begeisterter Mentor. Noch heute stehen die beiden Freunde oft gemeinsam auf der Bühne.

In seinem dritten Album findet man auch eine Hommage an den Berner-Chanson-Urvater Bernhard Stirnemann (würde dieses Jahr 80 Jahre alt werden). Die berndeutsche Übersetzung von «les passantes» (orig. Antoine Pol/Georges Brassens) die er kurz vor seinem Ableben schrieb, hat nun Oli Kehrli mit dem Originaltext des Liedes ergänzt und im Duett mit dem Topskorer der Super League Guillaume Hoarau aufgenommen.


Am Chnoche gnage

Label: Chop Records, Release: 12.10.12

Der Berner Chansonnier Oli Kehrli singt Lieder, die es Wert sind, genau hinzuhören und darüber nachzudenken. Er beleuchtet Details aus dem Alltag und wirft Fragen zur Gesellschaft von heute auf. Seine Pointen regen zum Schmunzeln an, liefern aber gleichzeitig tiefgründige, teils verstörende Botschaften – Oft lacht der Zuhörer über sich selbst.

Die ausgefeilten Reime in Oli Kehrlis Chansons sind aus treffend gewählten berndeutschen Worten aufgebaut, ganz der Tradition der Berner Troubadours folgend.

Die Weiterentwicklung eines Handwerks

Oli Kehrli hat sein musisches Schaffen in den zweieinhalb Jahren seit dem Erscheinen seines erfolgreichen Debutalbums «We Meitschi buebe…» weiter verfeinert. Er ist mit viel Geduld an die Weiterentwicklung komplexer Versmasse herangegangen, hat so bewusst die Strukturen der Tradition vorangetrieben und die passenden Wortkombinationen für seine Botschaften und die damit harmonierenden Melodien geschaffen.

Thematisch ist der Chansonnier offener und zugänglicher geworden. Weiterhin begleiten ihn seine grosse Liebe YB, die Frauenwelt und viele kleine und grosse Fragen des Lebens. Aber vermehrt nimmt Oli Kehrli in seinen neuen Liedern auch die Position des Beobachters ein und richtet den Fokus auf ausgesuchte Charaktere und deren Schicksal.

Chansons zwischen Leichtigkeit und Tiefgang

Die zweiundzwanzig berndeutschen Lieder, welche Oli Kehrli auf seinem zweiten Album «Am Chnoche gnage» singt, ergeben eine breit gefächerte Skizzierung unserer Gesellschaft. Wie der Titel verspricht, geht der Chansonnier dabei den Dingen auf den Grund, beisst sich an den für ihn wichtigen Themen fest und destilliert deren Essenz heraus.

Mit Gitarre untermalt und musikalisch ergänzt von seinem treuen Begleiter Tevfik Kuyas am Kontrabass, verpackt Oli Kehrli seine Chansons zu ausgewogenen Werken. Fein abgestimmt und ohne digitale Effekthascherei. So ist jedes Stück einzigartig in Komposition und Aussage und versprüht – trotz oder gerade durch die Knochenarbeit des Musikers – eine verblüffende Leichtigkeit.

Grosse Präsenz und viel Glaubwürdigkeit

In den letzten Jahren hat sich Oli Kehrli einen Namen als Berner Chansonnier mit viel Gespür für sein Publikum gemacht. Neben seinem hochklassigen Umgang mit der berndeutschen Sprache werden die grosse Bühnenpräsenz sowie die Authentizität des Künstlers geschätzt. Der etablierte Chansonnier schafft es immer von neuem, die Liebhaber seiner Musik zu begeistern.

Der legendäre Berner Troubadour Jacob Stickelberger begleitet Oli Kehrli seit längerem als Mentor und Kritiker. Er hat auch das Vorwort zum neuen Album «Am Chnoche gnage» verfasst.


We Meitschi Buebe...

Label: Chop Records, Release: 21.5.10

Der Berner Musiker Oli Kehrli verfolgt ganz die Tradition der Berner Troubadours und skizziert Situationen aus seinem Alltag, die gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregen. Die Liebe zur Heimatstadt, zu seinem Fussballclub und zur Frauenwelt prägt seine berndeutschen Chansons und bietet Stoff für romantische, leidenschaftliche und manchmal auch provozierende Gedankenspiele.

Der zeitgenössische Troubadour Oli Kehrli hat viel zu erzählen: Seine Tage sind geprägt durch die Arbeit mit Kindern, seine Nächte durchlebt er als Barkeeper und die Wochenenden widmet er ganz «seinem» Club, dem BSC YB. Der ausgefüllte Alltag dient dem Berner als Inspirationsquelle für seine Chansons, welche von den Dingen erzählen, die sein Leben bewegen. Er schwärmt von seiner Heimat oder hadert mit viel Selbstironie mit sich selbst. Einmal leidet er als Liebender und dann wieder rechnet er mit Staat und Militär ab. Er beobachtet die anonyme Gesellschaft von heute, skizziert Missverständnisse und deren Folgen oder baut Luftschlösser aus ganz natürlichen Bedürfnissen. Und immer wieder bekräftigt der Chansonnier seine Liebe zu den Berner Young Boys.

Er schreibt seine Lieder nicht für irgendein anonymes Publikum, sondern für aufmerksame Zuhörer, die sich die Zeit nehmen, sich seiner Musik und seinen Geschichten zu widmen. Menschen, die die Tiefe in den einfachen Worten erkennen und in der enen oder anderen Strophe vielleicht sogar sich selbst.

Oli Kehrli ist mit den Liedern der Berner Troubadours gross geworden. Seine Musik steht ganz in der Tradition von berndeutschen Chansonniers wie Jakob Stickelberger oder Mani Matter. Darum legt er grossen Wert auf stimmende Versmasse und harmonische Reimstrukturen.

Sein Mentor und Berner-Troubadour-Mitglied Jacob Stickelberger unterstützt ihn dabei freundschaftlich. Feine Töne statt viel Lärm Oli Kehrli will nicht Lärm erzeugen, sondern Emotionen: Heimatgefühle oder Kindheitserinnerungen bei den Einen, Freud oder gar Betroffenheit bei den Anderen. Deshalb spielt er seine Lieder – mit akustischer Gitarre unterstützt – gerne in kleinen Clubs, wo er die Nähe zu den Zuhörern spürt und das Publikum auch seine Botschaft fühlen kann. Doch auch Auftritte vor grossen Zuschauermengen, wie am Gurtenfestival 2009, meistert der zeitgenössische Troubadour souverän.

Begleitet wird Oli Kehrli an seinen Konzerten meist durch den Berner Kontrabassisten Tevfik Kuyas. Dieser verleiht mit seinen Bassläufen den feinen Tönen der Gitarre zusätzliche Ausstrahlung. Zwei weitere treue Begleiter Kehrlis sind ein YB-Schal sowie ein Fussballschuh von Thomas Häberli.

Diese beiden einzigen Dekorationselemente verleihen den Bühnen des Chansonniers etwas Persönliches: Oli Kehrli, der offen und mit Freude zu seiner Liebe und zu seinem Leben steht.